Michael Ammermüller – Unser Aushängeschild beim KSC-Rottal

Michael Ammermüller stand vor der offenen Tür zur Formel 1, musste dann aber Sebastian Vettel den Vortritt lassen. Auf eine ansehnliche Karriere kann der Pockinger trotzdem zurückblicken.

Das KSC-Rottal Aushängeschild ist Michael Ammermüller, er begann seine Karriere wie die meisten im Kartsport, wo er hier in Buch seine ersten Runden im Kart drehte. Michael fuhr Tonykart beim KSN Official Racing Team und wurde 2000 Kart-Europameister bei den ICA-Junioren. Beachtliche Erfolge fuhr er auch noch in den darauffolgenden Jahren ein, bevor er in die Formelklasse wechselte…

Michael Ammermüller war 2006 Red-Bull-Junior, schnupperte mit 20 Jahren im Freitagstraining und als Testfahrer bereits Formel-1-Luft, war auf dem Sprung, klopfte an die Tür, als plötzlich alles schiefging.

Durch einen Kahnbeinbruch in der Saison 2007 in der GP2 fiel er aus, verpasste so die Chance, die sich bot: Toro Rosso suchte Ersatz für Scott Speed. Ein fitter Ammermüller wäre die logische Wahl gewesen, da er die Superlizenz besaß und bereits Trainingseinsätze hatte. Der Einsatz wäre eigentlich 100-prozentig sicher gewesen. Nur war ich leider verletzt, erinnert er sich.

Stattdessen holte Toro Rosso Ersatz vom Konkurrenten BMW Sauber: Sebastian Vettel.

Ammermüller erlebte, wie hart das Formel-1-Geschäft ist, wie erbarmungslos. Er wurde aussortiert, eine zweite erste Chance bekam er gar nicht erst. Zu diesem Zeitpunkt hatte Red Bull 17 oder 18 Juniorfahrer, sie wollten Fahrer abbauen. Und ich bin dann recht schnell ausgeschieden, so Ammermüller.

Ein Plan B musste her, eine Alternative. Er wäre nicht das erste Talent gewesen, dass von jetzt auf gleich von der Bildfläche verschwindet. Denn Können setzt sich im Motorsport, wo es in unteren Rennklassen noch mehr um Geld und Sponsoren geht, nicht immer automatisch durch.

Ammermüller setzte auf die Karte GT-Sport. Für ihn ein Volltreffer. 2010 startete Ammermüller zunächst im ADAC GT Masters. 2012 folgte dann der Wechsel in die Porsche-Markenpokale, wo er sich Stück für Stück an die Spitze arbeitete.

Im nationalen Carrera Cup wurde er 2014, 2018 und 2019 Vize. International wurde er 2014 bis 2016 zweimal in Folge Dritter und einmal Vierter im Porsche Mobil 1 Supercup, robbte sich an den großen Wurf heran.

Im Jahr 2017 platzte dann der Knoten: Ammermüller feierte seinen ersten Titel im GT-Sport, 2018 verteidigte er ihn, 2019 erneut. Ein wichtiger Punkt: Der Wohlfühlfaktor bei Lechner Racing, für die er die ganze Zeit fuhr.

Den 35-Jährigen zeichnen vor allem Geduld, Ruhe und Besonnenheit aus, in den letzten Jahren kam eine gewisse Lockerheit dazu. Auf der Strecke ist er kompromisslos, überzeugt aber auch mit Konstanz.

2020 musste er sich wegen Terminkollisionen entscheiden: Porsche Supercup oder GT Masters. Er nahm das GT Masters – eine goldrichtige Wahl, denn mit SSR Performance und seinem Partner Christian Engelhart wurde er Champion.

2021 startete er ebenfalls im ADAC GT Masters, zusammen mit Mathieu Jaminet wurde er Vizemeister. Am vierten Rennwochenende absolvierte Ammermüller auf dem Nürburgring mit SSR Performance einen Gaststart in der DTM. Dort wäre er nach seinem Aus bei Red Bull bereits fast gelandet. Ich hätte den Platz fast bekommen. Ich hätte es damals gerne gemacht, aber ich bin auch froh, dass ich die Chance jetzt bekomme. Die vergangenen Jahre liefen aber auch nicht schlecht für mich, sagte Ammermüller.

2022 ging Ammermüller im Porsche Super Cup sowie Porsche Carrera Cup Deutschland mit dem Team SSR Huber Racing an dem Start, mitte der Saison entschied er sich jedoch seine Rennsaison mit sofortiger Wirkung zu beenden, nachdem er mit schwierigen Ergebnissen kämpfte.

Im Porsche Supercup belegte er nach fünf Rennwochenenden Rang 13 in der Gesamtwertung, sein bestes Rennergebnis ist die sechste Position in Monaco. Im deutschen Markenpokal lag er nach vier Rennwochenenden auf Rang acht in der Gesamtwertung und konnte am Red Bull Ring zumindest einen Podestrang einfahren.

Der 2020er ADAC GT Masters-Meister schließt derzeit auch ein komplettes Karriereende nicht aus. „Das war es. Gemeinsam mit meinem Team Huber Racing habe ich mich entschlossen, meine Rennsaison zu beenden“, so Ammermüller in seinem Statement auf Instagram. „Momentan kann ich nicht sagen, ob ich meine Karriere überhaupt fortsetzen werde. Ich möchte mich bei meiner Familie, meinen Freunden, meinen Teams, meinen Fans sowie meinen Partnern und Sponsoren bedanken, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben.“

Michael Ammermüller mit Michael Schumacher

M. Schumacher & M. Ammermüller

Michael Ammermüller Porsche SuperCup Champion

M. Ammermüller & S. Vettel

Michael Ammermüller

KSN Official Racing Team

ADAC GT Master’s Champion 2020

TONY KART / VORTEX

Formel Renault 2000

Freitagstestfahrer: Redbull Racing

GP2 Serie

A1GP